Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Passau hat kürzlich das Projekt „Digitale TETRA-Alarmierung“ mit einem ersten Treffen ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist der Ersatz der analogen Funktechnik für die Alarmierung der Feuerwehren, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes im Leitstellenbereich Passau durch digitale Alarmierung nach dem TETRA-Standard.
Schon 2011 entschied das Bayerische Staatsministerium des Innern (StMI), basierend auf vorangegangenen Planungen und einer technischen Nutzbarkeitsanalyse, die Alarmierung über das Digitalfunknetz BOS (DF-Alarmierung) für Feuerwehren, Rettungsdienste und den Katastrophenschutz zu ermöglichen.
Das TETRA-Funknetz, das seit November 2016 zur Verfügung steht, ist ein modernes und leistungsstarkes Kommunikationsnetz für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Es bestand seine erste große Bewährungsprobe bereits im Juni 2016, noch vor der offiziellen Inbetriebnahme, bei der Flutkatastrophe in Simbach am Inn.
Nächste Schritte in der Projektumsetzung
Als nächster Schritt wird nun die Alarmierung über tragbare Funkmeldeempfänger sowie Sirenen auf das TETRA-Netz umgestellt. Alle Führungskräfte der Feuerwehren, der Rettungsdienste, des Katastrophenschutzes und die Kreisverwaltungsbehörden aus dem Verbandsgebiet wurden zu einer Kick-Off-Veranstaltung bei der Feuerwehr Vilshofen an der Donau eingeladen. Unter der Leitung von Helmut Knapp, dem Projektverantwortlichen für die Einführung der TETRA-Alarmierung und hauptamtlichem Mitarbeiter bei der Taktisch-Technischen Betriebsstelle Passau, wurden die Führungskräfte über den geplanten Projektablauf, den Zeitplan und alle wichtigen Eckpunkte des Projekts informiert.
In den kommenden Schritten und Meilensteinen des Projekts spielt der vorgeschaltete Testbetrieb mit 50 Pagern eine zentrale Rolle. Diese Testgeräte werden von der Verfahrensunterstützung Digitalfunk der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried zur Verfügung gestellt.
In den folgenden Monaten werden die Pager an unsere Kameradinnen und Kameraden verteilt. Deren Rückmeldungen werden systematisch erfasst, um die Funkversorgung in der Fläche und in Gebäuden auszutesten und die zukünftigen Nutzer mit der neuen Technik vertraut zu machen.
In den kommenden Wochen erfolgt unter anderem im Rahmen von Bürgermeisterdienstversammlungen eine weitergehende Information der Gemeinden im ZRF-Gebiet Passau über die Beschaffung digitaler Funkmelder sowie die notwendigen Schritte zur Umrüstung der Sirenen.
Bei den Sirenen ermöglicht die Umrüstung auf den TETRA-Standard zukünftig wieder die Warnung der Bevölkerung vor Gefahren – durch dreimal in der Höhe gleichbleibenden Ton von je zwölf Sekunden Dauer, unterbrochen von je zwölf Sekunden Pause – sowie die Signalisierung einer Entwarnung durch einen Heulton von einer Minute Dauer.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Mitglieder der „Blaulichtfamilie“ aus den Landkreisen Freyung-Grafenau, Passau und Rottal-Inn sowie der Stadt Passau, die an der Kick-off-Veranstaltung für die Einführung der TETRA-Alarmierung in Vilshofen teilgenommen haben.
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